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Ein Wasserproblem und konkrete Hilfe für Bethlehem: neue Wassertanks

Giacomo Pizzi2 März 2015

Wasser und die Kontrolle über Wasserressourcen sind kritische Thema für den Mittelmehrraum und etwas genauer, den Nahen Osten. Seit Beginn des Israelisch-Palästinensischen Konflikts, decken die Wasservorräte nicht den täglichen Bedarf der Bewohner. Die Eskalation des Konflikts hat die Probleme in den letzten Jahren verschärft und für Palästinenser ist es unmöglich geworden an das Wassersystem angeschlossen zu werden oder Quellen unterhalb einer bestimmten Tiefe zu graben. Was des Weiteren die Situation der Wassergewinnung für Palästinenser zunehmend erschwert ist die Ineffizienz des Wasserverteilsystems, antiquiert und in schlechtem Zustand, verbunden mit einem schlechten Abwassersystem welches nur einen sehr beschränkten Gebrauch von aufbereitetem Wasser ermöglicht.

Nach mehr als dreißig Jahren sind noch ungefähr 180 Dörfer im Westjordanland noch immer nicht an das Verteilsystem angeschlossen und ca. 75% der Palästinensischen Städte und Dörfer erhalten Wasser nur für einige Stunden in der Woche. Um Vorräte zu sichern ist die Bevölkerung gezwungen Wasser in Tonnen oder andere Behältern zu halten, was oftmals gesundheitliche und hygienische Risiken bedeutet. Der Wasserverbrauch in den letzten Jahren für Privathaushalte war 20-35 Liter pro Tag, was weit unter den 150 Litern liegt,  die sich von der World Health Organization (WHO) als tägliches Minimum etabliert haben.

Der Mangel an Wasser ist heute eines der Hauptprobleme für die Palästinensische Bevölkerung, was wesentlich das tägliche Leben von hunderten von tausenden Menschen beeinträchtigt. Das Problem ist insbesondere akut in der alten Stadt Bethlehem, wo unter den Dächern der Häuser Wassertanks oftmals verrostet und voller Risse sind. Neben dem Wassermangel bedeutet dies zusätzliche gesundheitliche Risiken für diejenigen die sie benutzten. Dank der großzügigen Unterstützung von ACA DE VITA in Verbindung mit dem Projekt „Wishing for Water“ konnte Association pro Terra Sancta alte Tanks für einige der ärmsten Familien in Bethlehem mit neuen Tanks ersetzten, welche Wasser sauber und hygienisch halten. Eine dieser glücklichen Familien ist die von Elyas Abu Jaber, der mit seiner Frau und fünf Kindern  in einem der ältesten Häuser im Zentrum von Bethlehem lebt. Sein Wassertank war defekt und verrostet und um Verschmutzung  und Ablagerungen zu entfernen, war die Familie gezwungen Wasser zu filtern mit Hilfe einer Mull und anschließend das Wasser zu kochen bevor es benutzt werden konnte. Heute müssen Elyas, seine Frau und Kinder nicht mehr ständig von Wassertankwagen ihre Tanks auffüllen, was ihnen erhebliche finanzielle Einsparungen gebracht hat. Und sie genießen sauberes, klares und gesundes Wasser.