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Gaza: Neuinfektionen von Covid-19. Die Worte von Pater Romanelli

Giacomo Pizzi4 September 2020

Am 25. August hat die die Gaza Streifs kontrollierende Autorität 48 Stunden Ausgangssperre eingeführt, eine Entschheidung, die von der Anwesenheit  von den ersten 4 Fällen Coronavirus Covid-19 innerhalb der Gaza Streif diktiert. Die eingetrage Nummer sind bis heute  begrenzt gewesen (insgesamt 132 Fälle, 72 Geheilte und 3 Töte). Die Infizierte wurden an dem „sanitären Checkpoint“ abgefangen, die an der ägyptischen Grenze mit Israel gestellt wird., so dass der Virus in die Stadt nie eingekommen war. Aber jetzt wird die Lage wegen dieser ersten Fälle in der Stadt  gefährlicher.  Gaza, einer der überfülltesten Orte in der Welt mit zwei Millionen Menschen für ein kleines Öand von 375 Km2, ist gar nicht in der Lage, sich mit der Pandemie auseinanderzusetzen und Die Sicherheit von seinen Bürgern zu garantieren.

Pater Gabriel Romanelli, Pfarrer an der Spitze der Pfarrei des Gazastreifens, kaum hundert Gläubige, schickte uns ein Update über die Lage in Gaza: „Gott sei Dank waren nicht viele Ansteckungen im Gazastreifen zu verzeichnen, aber jetzt sind diese neuen Fälle beunruhigend“. Aus diesem Grund schloss er „die Schulen und alle Aktivitäten der Gemeinde, bis die örtlichen Behörden neue und weitere Hinweise geben“.

Die Gesundheitskrise hat die wirtschaftliche Lage in Gaza weiter verschärft:

„Da so viele Arbeiterinnen und Arbeiter aufhören mussten oder ihre Löhne gekürzt oder ausgesetzt wurden, hat sich die an sich schon ernste Situation noch verschlimmert“, fährt Pater Romanelli fort. Wegen der Beschränkungen für drei Monate mussten alle Gemeindeaktivitäten ausgesetzt werden. Dies verursachte eine Menge Stress in der Bevölkerung: „Die Menschen blieben zu Hause, die Schwierigkeiten waren auch in der christlichen Gemeinschaft zu spüren. Familienprobleme, Streitigkeiten, einige depressiv-reine Probleme bei Kindern und Jugendlichen haben zugenommen“.

Doch selbst während der Blockade beschloss der Vater, die pastorale Tätigkeit nicht völlig einzustellen: „Wir beschlossen, nicht aufzugeben und alles zu tun, damit sich die Menschen begleitet, nicht vergessen oder vernachlässigt fühlen. Während all dieser Monate, wenn es möglich war, besuchte ich die Familien mehrmals, brachte das Allerheiligste Sakrament, die Salbung, die Beichte und betete den Heiligen Rosenkranz mit ihnen. Ich habe weiterhin Kranke und alte Menschen besucht“.

Die Gemeinde organisierte Lebensmittelgutscheine, um den Familien beim Einkaufen zu helfen. Wie in vielen anderen Pfarreien im Heiligen Land wurde die Technologie als Mittel eingesetzt, um nahe bei den Gläubigen zu bleiben. „Den ganzen Monat Mai hindurch organisierten wir Live-Übertragungen im Internet mit Wettbewerben, Gebetsmomenten, Liedern, Training und Spielen, um Kinder und Jugendliche in der Nähe der Kirche zu halten“, erklärt Don Romanelli.

Die Aktivitäten der Pfarrei wurden auf alle Christen ausgeweitet, nicht nur auf Katholiken: „Hier, obwohl die Zahl der Katholiken nur 132 Personen beträgt, tun wir Aktivitäten für alle Christen – sagt der Vater stolz – In einer echten ökumenischen Dimension finden wir uns in der katholischen Kirche als eine Familie wieder. Die Aktivitäten umfassen ständige Treffen für die verschiedenen Gruppen: die Jüngsten, Jugendliche, zwei Jugendgruppen, Pfadfinder, Ministranten, Frauen in der Pfarrei, Männer in der Pfarrei, Familien usw.“.

Nun, nach vielen Monaten, hatte die Pfarrei die Gelegenheit gehabt, sich wieder zu öffnen: „Das Handeln der Kirche kann nicht ewig virtuell bleiben, es ist notwendig für das geistige und seelische Leben der Menschen. Besonders hier, in unserer kleinen christlichen Gemeinde in Gaza“. Jetzt konnte wegen der Ausgangssperre 48 Stunden lang niemand das Haus verlassen. Auch wenn, wie der Vater den Nachrichtenmikrofonen des Vatikans sagt: „Einerseits sind die Menschen daran gewöhnt, denn in einem Kriegsgebiet ist die Ausgangssperre oder die Verpflichtung, im Haus zu bleiben, fast eine gewöhnliche Sache, andererseits gibt es ein wenig Angst, denn man spürt, was die Pandemie im übrigen Heiligen Land, in Israel, den Toten verursacht hat, und so warten nun alle darauf, dass die Regierung am Ende der 48 Stunden erklärt, alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, aber wieder hinauszugehen“.

Pater Romanelli mit dem Gemeindeverband hilft den so genannten „Schmetterlingskindern“, Kindern, die an Epidermolysis bullosa leiden, einer seltenen, behindernden genetischen Krankheit, die Blasen und Läsionen in der Haut und den Schleimhäuten verursacht. Im gesamten Gaza-Streifen leiden 32 Kinder an dieser Krankheit. Zusätzlich zu den Ausgaben für die Betreuung dieser Kinder hat die Pfarrei zahlreiche Jugend- und Notfallgesundheitsprojekte ins Leben gerufen.

Zum Abschluss seines Briefes schreibt uns der Pfarrer: „Wir danken Ihnen nochmals für das, was Sie tun können. Wenn es für Sie unmöglich wäre, verstehen wir die Situation sehr gut und vertrauen darauf, dass die göttliche Vorsehung einen Weg finden wird, um zu helfen“. Pro Terra Sancta, in all diesen Jahren haben Sie in Ihrer Unterstützung für die Pfarrei von Gaza nie versagt, und Sie haben erneut die Bitten von Pater Romanelli angenommen, einen Beitrag zu den ständig steigenden ordentlichen Ausgaben der Pfarrei und zu den vielen Projekten zu leisten, die zur Unterstützung der Ärmsten und Bedürftigsten durchgeführt werden.