Das Jericho-Tagebuch: Turin umarmt Jericho

Giacomo Pizzi27 Februar 2012

Vor einiger Zeit startete ATS pro Terra Sancta ein Projekt, um die Pfarrei zum Guten Hirten in Jericho zu unterstützen. Drei Monate lang war Rosalie, eine Freiwillige von ATS pro Terra Sancta, dort und half mit bei dem Projekt „Jericho – Hilfe für Christen in Not“, bei dem es um die Bedürfnisse dieser kleinen christlichen Gemeinde geht.

Sie schreibt Folgendes:

„Im Jahre 2003 breitete sich das Verlangen in den Herzen der Menschen Turins aus, das Wachstum der heiligen Felder, die direkt auf der anderen Seite des Mittelmeeres liegen, zu unterstützen. Mithilfe des Franziskanerordens von Terra Sancta entstand diese Idee, und die Geburtsgemeinde der Jungfrau Maria in Turin beschloss, der Gemeinde des Guten Hirten in Jericho zu helfen. Ab der ersten Begegnung der beiden Gemeinden wurde eine wundervolle Beziehung geboren und die Familie Jerichos bis zur italienischen Küste erweitert.

Von 2003 bis 2005 entstand ein fernes Übernahmeprojekt. Auf diese Weise konnten die Menschen in Turin hilfsbedürftige Familien verschiedenster Gemeinden im ganzen Heiligen Land, einschließlich der Gemeinde des Guten Hirten in Jericho, unterstützen. Man half, wo man konnte – ob mit Zuschüssen für Schulgebühren oder für Hausrenovierungen. Als jedoch die Finanzkrise in Italien ihren Lauf nahm, war die Gemeinde gezwungen, das Programm anzuhalten, jedoch nicht ohne im Rahmen des Möglichen weiterzuspenden – beispielsweise in Form von Benefizveranstaltungen oder auch Sammelspenden.

Im Jahr 2008 hieß Turin dann sechs Gemeindemitglieder aus Jericho für einige Tage willkommen, sodass diese Zeit mit den Pfarrangehörigen der Geburtsgemeinde verbringen konnten. Somit wurde die Verbindung gestärkt, und die Freundschaft erreichte eine viel tiefere Ebene. „Sie kümmern sich wirklich rührend um uns, “ sagte Simon aus Jericho, „als seien wir Teil der Familie.“

Zu einem früheren Zeitpunkt in jenem Monat entschied sich Roberto, ein aktives Gemeindemitglied, dazu, Jericho zu besuchen und die Früchte der turinschen Großzügigkeit zu entdecken. „Manche Menschen versuchen, uns auf jede erdenkliche Art zu helfen, jedoch können nicht viele von ihnen dann das Ergebnis ihrer Unterstützung sehen.“, sagte Vater Ibrahim. „Es ist wunderbar, die Familien zu sehen, denen die Wohltätigkeit unserer Gemeinde geholfen hat. Auch für die Familien Jerichos ist es schön, zu sehen, dass wir auf all ihre Bedürfnisse einzugehen versuchen.“

Nach zahlreichen Treffen und unzähligen Tassen Tee hatte sich Robertos Lächeln vergrößert. Es hatte ihm große Freude bereitet, herumgeführt zu werden und zu sehen, was die Hausrenovierungen für die Familien und deren Kinder bewirkt haben! Als er gefragt wurde, ob er gerne wiederkommen würde, antwortete er mit einem jugendlichen Grinsen, ‚Ich würde gerne so oft wiederkommen, wie mein Leben es mir erlauben wird.’

„Wir sind den Menschen und Familien so dankbar dafür, dass sie den Christen im Heiligen Land helfen“, sagt Vater Ibrahim, „sie sind für uns das Zeichen für die Gegenwart des Guten Hirten. Wir Franziskaner beten unentwegt für sie alle als Zeichen unserer Dankbarkeit.“

Weitere Ideen für Projekte in Jericho werden noch erarbeitet, dazu zählt auch die aktuelle und dringende Eröffnung einer neuen Schule. „Es gibt zahllose Bedürftige in unserer Gemeinde und der Schule, und wir nehmen jede Hilfe dankend an“, erklärt Vater Ibrahim, „sodass unsere christliche Gemeinschaft im Heiligen Land aufblühen kann.“

ATS pro Terra Sancta hat eine Aktion begonnen, die Teil des Projekts „Jericho, Hilfe für bedürftige Christen“ ist und dafür zuständig ist, die Menschen in Jericho zu unterstützen. Um Ihren Beitrag zu leisten, klicken Sie bitte hier und spenden Sie jetzt!

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