Das Jericho-Tagebuch: “Dem Guten Hirten zuhören”

Giacomo Pizzi3 Februar 2012

Vor einiger Zeit startete ATS pro Terra Sancta ein Projekt, um die Pfarrei zum Guten Hirten in Jericho zu unterstützen. Drei Monate lang war Rosalie, eine Freiwillige von ATS pro Terra Sancta, dort und half mit bei dem Projekt „Jericho: Hilfe für Christen in Not“, bei dem es um die Bedürfnisse dieser kleinen christlichen Gemeinde geht.

 Sie schreibt Folgendes:

 An jedem Abend um 17:45 Uhr sind inmitten der Gebetsrufe, die von der hoch aufragenden Moschee Jerichos ausgehen, die Kirchenglocken zu hören, mit denen die 208 Katholiken des Dörfchens zur Abendmesse gerufen werden.

 Eben ist die Stunde der Anbetung zu Ende gegangen. Während Weihrauchduft die Sinne umfängt, füllen sich die Kirchenbänke mit Jungen und Alten. Laut beginnt das demütige Herz der katholischen Pfarrei zum Guten Hirten zu schlagen. Während der Predigt ist das leise Murmeln der syrischen Franziskanerin Mayssa zu hören, sie übersetzt die Worte für Schwester Liugina aus Malta. Unterdessen ermahnen sich die Kinder wechselseitig, still zu sein, damit sie die Predigt von Bruder Ibrahim Sabbagh hören können. Als ich John nach der Messe frage, wie er über die Predigt denkt, antwortet der junge Pfarrangehörige: „Abuna Ibrahim spricht auf eine Weise, die wir verstehen.“ Auf die Frage, warum sie zur Kirche gehen, erklärt der 13-jährige Messdiener Boulos mit Nachdruck: „Die Messe zu besuchen und zu ministrieren, ist für mich ein Weg, Gott zu dienen und Ihm zu danken.“

Die Gemeinde Jericho ist keineswegs groß. Doch mit ihren starken und schönen Charakteren und dem guten Hirten, der sie führt, stellt sie eine warmherzige und einladende christliche Familie dar, die man gerne besucht und wertschätzt und der man sich bald zugehörig fühlt.

  • Heilige Messe: montags bis samtags, 18 Uhr
  • Hochamt: sonntags, 10 Uhr
  • Eucharistische Anbetung: dienstags, 17 Uhr
  • Beichtgelegenheit: jederzeit

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