Das Projekt des Terra Sancta Museums wurde den Konsuln Jerusalems vorgestellt

Giacomo Pizzi18 März 2014

Nacheinander treffen die Konsuln von Jerusalem und die verschiedenen Delegationen ein. Sie werden am Sitz der Kustodie des Heiligen Landes von Pater Pierbattista Pizzaballa empfangen. Vor ihnen liegen einige der wertvollsten Objekte, die von der Kustodie im neuen Terra Sancta Museum ausgestellt werden sollen.

Am 7. März vollzog sich im Konvent des Heiligen Erlösers in Jerusalem eine private Begegnung für die Generalkonsuln, um ihnen dieses ambitionierte und wichtige Projekt vorzustellen, mit dem die Franziskaner im Heiligen Land der Welt all die Schätze zeigen wollen, die ihnen im Laufe der Jahrhunderte anvertraut wurden. Gleichzeitig wollen sie den Pilgern und den Besuchern aus der ganzen Welt, aber auch den Menschen vor Ort helfen, die Geschichte des Christentums und dieser Orte besser zu verstehen. ATS Pro Terra Sancta ist beauftragt, das Projekt zu realisieren und die fund-raising-Aktivitäten zu koordinieren.

Für die Ansprache von Kustos Pizzaballa und die Betrachtung der wertvollsten Objekte sind folgende Persönlichkeiten eingetroffen: der italienische Generalkonsul Davide La Cecilia, der auch bei der Ausrichtung der Veranstaltung mitgeholfen hat; der Nuntius und apostolische Delegat Monsignore Giuseppe Lazzarotto; der belgische Generalkonsul Bruno Jans; Yves Corbel als Vertreter der Kulturkommission des französischen Generalkonsulats, zusammen mit Maria Magro, der Ehefrau des französischen Generalkonsuls Hervé Magro; der schwedische Generalkonsul Axel Wernhoff; Ryan Purnell und Yael Lempert, Abgesandte der US-amerikanischen Botschaft; der türkische Botschafter Mustafa Sarnic und Sergio Piccolo, Abteilungsleiter bei der Europäischen Union in Jerusalem.

Der Kustos des Heiligen Landes hat die Initiative vorgestellt, die eine internationale Ausrichtung anstrebt und sich an alle richtet, nicht nur an die katholische oder franziskanische Gemeinschaft. Pater Pizzaballa hat folgendes unterstrichen: „Die Geschichte der Christenheit, und die Geschichte der Franziskaner, denen seit sechs Jahrhunderten die Kustodie der Heiligen Stätten anvertraut ist, stellen ein Erbe dar, das Teil der Geschichte dieses Landes ist und ebenso Teil der Geschichte all der Länder, die stets eine starke Verbindung mit Jerusalem und dem Heiligen Land aufrechterhalten haben. Darüber hinaus hat diese Geschichte natürlich eine grundlegende Bedeutung für alle Christen auf der Welt.“

Pater Pizzaballa hat auch den pädagogischen Wert des zukünftigen Museums hervorgehoben, das die Gemeinde vor Ort mit einbeziehen wird: die archäologische, die historische und die multimediale Sektion des Terra Sancta Museums werden von zahlreichen Schülern der lokalen Schulen besucht werden, sie werden Arbeitsplätze schaffen, sie werden für viele Jugendliche die Möglichkeiten einer kulturellen Erziehung erweitern und sie werden eine Möglichkeit des Dialogs für die vielen Gemeinschaften in der Heiligen Stadt eröffnen.

Nach der Vorstellung des Projekts konnten die Generalkonsuln das historische Archiv der Kustodie des Heiligen Landes besichtigen und viele der Sammlungsobjekte aus der Nähe betrachten, die anlässlich der Veranstaltung im Saal der Kustodie ausgestellt wurden: vom Schwert von Gottfried von Bouillon bis zu diversen ottomanischen Dekreten, die minutiös mit Gold verziert sind, von der Dalmatika aus dem achtzehnten Jahrhundert des Kardinals Ottoboni bis zu einem päpstlichen Pluviale, das der Kustodie 1613 von Ludwig XIII. als Teil eines vierzehnteiligen liturgischen Ausstattung geschenkt worden war, von den silbernen Kandelabern, die in Messina in der Zeit des Königreiches beider Sizilien hergestellt wurden und ein Geschenk des spanischen Königs Philipp IV. sind, bis zum Kodex aus dem vierzehnten Jahrhundert, der vom Duke of Lancaster geschenkt worden war.

Es handelt sich hier um eine kleine Auswahl aus einem breit gestreuten Erbe, das verschiedene Jahrhunderte abdeckt und eine Geschichte der Nähe und der Beziehungen zwischen dem Heiligen Land und dem Rest der Welt erzählt. Dieses Erbe soll nun öffentlich zugänglich gemacht werden, um allen die Möglichkeit zu geben, sich diesem historischen, archäologischen und künstlerischen Reichtum anzunähern, der seit Jahrhunderten von den Franziskanern gehütet wird, und ihn zu vertiefen.