jerusalem

Ein Abenteuer endet und ein neues beginnt: der Bericht von Davide, ein ehemaliger Freiwilliger des Zivildienstes

Giacomo Pizzi11 März 2013

Nachdem er ein Jahr lang am Projekt ,Die Geschichte des Heiligen Landes‘ im archäologischen Museum gearbeitet hat, kehrt Davide Bianchi nach Jerusalem zurück um sein Expertenwissen der Archäologie den Heiligen Stätten zur Verfügung zu stellen. Hier ist seine Geschichte, die von der Freude zurück zu kehren erzählt und von der Lust, ein neues Abenteuer zu beginnen:

Es ist schwierig,  die zahlreichen Erlebnisse und Abenteuer eines Jahres in ein paar Zeilen zusammen zu fassen; von der ersten scheuen Begegnung mit Katalogisierungs-Experten in den Hallen des Museums bis zu den faszinierenden archäologischen Ausgrabungen in Jordanien in der Gedenkbasilika von Moses auf dem Berg Nebo. Der Zivildiensteinsatz hat zahlreiche Begegnungen, Überraschungen und Geschenke mit sich gebracht. Eines davon war die Möglichkeit, nach Jerusalem zurück zu kehren und ich möchte gerne genauer beschreiben, wie ich mich bei der Rückkehr fühlte: Die Dämmerung war über die Stadt hereingebrochen und die nach Gewürzen duftenden Gassen der Altstadt waren voll mit Pilgern, die gerade von den Heiligen Stätten zurück kamen. Die Holztür: Haus Maria Bambina, die Steintreppe, die Tür, das angemachte Licht…es ist Nando der bis zum nächsten Sommer hier bleibt! Ein Gruss, eine Umarmung. Für einen Moment lang ein Geruch aus ferner Zeit. Kurze Zeit später das Bewusstsein, die Erfahrung nochmal zu durchleben, wieder hier zu sein.

Der Monat Februar war merkwürdig: Geprägt von Abreisen, von Stille und von Warten. Im März kamen neue Freiwillige und dann war Ostern, und es herrschte Aufregung überall. Am ersten Tag stand der Besuch des Museums mit einer Gruppe von italienischen Archäologie StudentInnen der Universität La Sapienza auf dem Programm. Es war eine Freude, sie zwei Stunden durch die mit Antiquitäten gefüllten Säle zu führen und sie von ihren Erfahrungen erzählen zu lassen. Die Ergriffenheit eines Mädchens nach den Ausführungen zur heiligen Grabesstätte zu sehen, zeigte mir, dass ich mein Ziel erreicht hatte.  Der Abend brach ein und wie ein alter Entdecker kehrte ich nach Hause zurück. In den leeren Strassen der Altstadt herrschte eine unreale, mystische Stille. In der Erwartung, in der ersten Nacht nach der ‚italienischen Pause‘ nach ein paar Stunden vom Ruf des Muezzins wieder geweckt zu werden, schlief ich ein.