“Jerusalem, Steine der Erinnerung” und die Geschichte von Feras

Giacomo Pizzi15 April 2013

In einer Wohnung in der Nähe der Grabeskirche von Jerusalem leben Issa und Nahla, ein älteres Paar, die sich mit ihrem jüngsten der fünf Söhne, Feras, das Haus teilen. Dieser hat in Folge eines Unfalls ein Bein verloren und kann nicht mehr arbeiten. Die Familie befindet sich daher in finanziellen Schwierigkeiten und die Wohnung, in denen sie leben, ist in sehr schlechtem Zustand. Eine Restaurierung, besonders der feuchten Wände, ist dringend notwendig, da sie den gesundheitlichen Zustand von Issa, Nahla und Feras.

Die Geschichte dieser Familie ist nur eine unter vielen in der christlichen Gemeinde, die in der Altstadt von Jerusalem leben. Sie verharren in dieser schlechten Lage, besonders durch die dortige hohe Bevölkerungsdichte, die mangelnde Pflege der Gemeingüter und durch das Fehlen von sanitären Einrichtungen. Viele Gruppen und Familien leben derzeit in großer Armut; ein Umstand, der eine soziale Instabilität generiert und das Risiko des Drogenkonsums und der organisierten Gewalt besonders bei den Jugendlichen fördert.

Mit dem Projekt “Jerusalem, Steine der Erinnerung”, stellt sich ATS pro Terra Sancta konkret den Problemen vieler Familien, um in menschenwürdigen Häusern in ihrem Land zu leben, und ist damit eine echt Hilfe, den Wohnungs- und humanitären Notstand zu lindern. Auf diese Weise erhält ATS pro Terra Sancta das Stadtbild Jerusalems, das von allen als das Zentrum der Welt betitelt wird.

Um einige konkrete Beispiele zu den benötigten Kosten dieser Restaurierung zu geben (immer auch die unterschiedlich hohen logistischen Kosten mit eingerechnet), hier einige Beispiele: 6 Euro: ein Sack Zement; 40 Euro: ein Waschbecken; 50 Euro: Tageslohn eines Arbeiters; 60 Euro: 10 m² Fliesen; 270 Euro/m2: Arbeiten in Neubauwohnungen (Stahlbeton und Zementteile); 370 Euro/m2: Arbeiten in Altbauwohnungen (Stein, Putz). 2.500 Euro: Renovierung eines Badezimmers.

Das Projekt bezieht die lokale Bevölkerung mit ein, besonders in Hinblick auf die Ausbildung lokaler Handwerker, die von dem technischen Büro der Kustodie des Heiligen Landes koordiniert werden. Den Technikern werden Experten zur Seite gestellt, um nicht nur die Arbeiten schneller voranschreiten zu lassen, sondern auch um in die Zukunft zu investieren: die Ausbildung spezialisierter neuer Handwerker, die in der Lage sind die Erfahrungen und das Wissen für zukünftige Arbeiten weiterzugeben.