Geschichten aus Bethlehem

Giacomo Pizzi18 März 2011

Betlemme Der folgende Abschnitt enthält Geschichten von Familien und älteren Mitgliedern aus der Gemeinde Bethlehems.

Das Wohlfahrtsbüro der Franziskaner ist sehr engagiert diese Leute täglich zu unterstützen, durch die Hilfe von ATS pro Terra Sancta und deren zwei Projekten, die dem Geburtsort Jesu Christi gewidmet sind: „Bethlehem und die Kinder des Heiligen Landes “ und „Bethlehem und die alten Menschen im Heiligen Land“.

Die Unterstützung ist äußerst wichtig und ist notwendig für das Überleben derer, die unter dem palästinensischen System leben, wo keine Rettungs- oder Sozialhilfe verfügbar ist. Tag für Tag wenden sich bedürftige Familien und besonders ältere Menschen, die alleine leben an die soziale Hilfe, die von der Kirchengemeinde angeboten wird. In ihrem Zustand von bitterer Armut und Einsamkeit suchen sie nach Unterstützung. Diese Leute haben niemanden an den sie sich wenden können, niemanden, der ihnen zuhört und ihnen hilft und oft können sie sich auch keine lebensrettende Medikamente leisten, die manche von ihnen benötigen.

S ist eine junge Mutter zweier Kinder. Ihre Familie ist extrem arm, ihr Mann arbeitet dann und wann, wenn er Gelegenheitsjobs finden kann. Er ist die einzige Einkommensquelle der Familie. S ist ernsthaft krank, sie hat bereits einen Herzinfarkt erlitten und bei ihr wurde Krebs diagnostiziert. Sie lebt mit ihrer mit ihrer Familie in einem ärmlichen Haus in Bethlehem, nicht weit entfernt von der Geburtskirche. Aufgrund ihres immer schlechter werdenden Gesundheitszustandes und der Unsicherheiten im palästinensischen Gesundheitssystems, konnte sie in einem privaten Krankenhaus behandelt werden. S’s Familie war nicht in der Lage für ihre Behandelung aufzukommen, welche ungefähr einer Summe von 2000 Euro entsprach. S hat sich mit der Bitte um finanzielle Unterstützung an das Franziskanische Wohlfahrtsbüro gewendet. Diese waren in der Lage die Zahlung für ihre Behandlung mit dem öffentlichen Gesundheitssystem auszuhandeln.

E ist eine alleinstehende Frau E ist eine alleinstehende Frau, eine Witwe mit drei Söhnen, die im Ausland leben, zwei von ihnen studieren. Sie ist aufgeweckt, intelligent, gebildet und spricht gutes Englisch. Sie hatte immer einen guten Arbeitsplatz, aber jetzt, aufgrund des Mangels eines anständigen Rentensystems, bleibt sie mit nichts zurück, alt, in schlechter Gesundheit und allein. Da sie kein Einkommen hat, überlebt sie ausschließlich mit dem Geld, das ihre Söhne ihr ab und zu schicken. Sie lebt unter extrem ärmlichen und feuchten Bedingungen, die ihr Problem mit Rheuma noch verschlechtern. E hat kein Geld um sich Medikamente zu kaufen, die sie am Leben halten würden, geschweige denn Geld um ihr Heim zu renovieren. Vor einer Weile hat sich E, auf der Suche nach Hilfe und Unterstützung, an das Franziskanische Wohlfahrtsbüro gewendet und nun übernimmt das Wohlfahrtsbüro die Kosten für ihre lebensrettenden Medikamente.

M ist stark, aber nicht stark genug….. M ist in ihren siebzigern und immer noch sehr lebhaft, trotz dem Ärger, das das Leben ihr gebracht hat. Sie ist eine Witwe die ihren Mann vor vielen Jahren verloren hat. Sie hatten vier Söhne zusammen, einer von ihnen wurde in den USA während einer Schießerei getötet, unter Umständen, die nie richtig aufgeklärt wurden. Zwei weitere ihrer Söhne leben auch in den USA, aber M hat jahrelang nichts von den beiden gehört. Ihre Tochter, der es sehr gut geht und die ihre eigene Familie hat, schickt M alle paar Monate 200-300 Dollar. Dieses Geld erlaubt M gerade einmal ihre Miete zu bezahlen, aber sie lebt nicht alleine, sie muss sich außerdem um ihren geistig kranken Sohn kümmern. Nachdem sie die Kosten für die Miete, Elektrizität und Wasser nicht mehr aufbringen konnte, wandte sich M an das Franziskanische Wohlfahrtsbüro und bat um Hilfe, da sie keinen anderen hier mehr hatte.