Mit der Italienischen Bischöflichen Konferenz in den Schulen werden wir die Gewalt zwischen den Schulbänken verringern

Giacomo Pizzi30 November 2016

Einer kürzlich durchgeführten Studie des UNICEF zu Folge steigt die Gewalt in den palästinensischen Schulen: Fast 50 Prozent des Kinder waren in gewaltsame Vorfälle in den Klassen involviert. 51 Prozent von ihnen gaben zu, sich gegenüber Mitschülern aggressiv verhalten zu haben, und auch die Lehrpersonen gestehen, sowohl physische als auch psychische Gewalt angewandt oder erlitten zu haben.

In einem Kontext anhaltender Spannung, wie wir sie in Bethlehem vorfinden, ist es der Zivilgesellschaft ein Anliegen, etwas gegen dieses Phänomen zu unternehmen. Dabei ist es eine gute Methode, bei den Kindern und Jugendlichen zu beginnen, sodass neue Generationen heranwachsen können, die dazu in der Lage sind, ihre Verhaltensweisen zu kontrollieren und Verbindungen zueinander zu knüpfen, die von Frieden und Offenheit für andere gekennzeichnet sind: Eigenschaften, die auf dieser Erde nie so wichtig waren wie heute. Zu diesem Zweck wurde 1994 Wi’am ins Leben gerufen, das Palästinensische Konfliktlösungs- und Transformationszentrum, eine lokale Organisation, welche die Schulbildung durch das Angebot von Kursen für peermediation und Konfliktlösung bereichern will.

Im Rahmen des Projekts CEI 906/14“Frauen, junge Menschen und Senioren – Unterstützen wir die Schwächsten Bethlehems“, das vom CEI-Komitee für karikative Beiträge zugunsten der Dritten Welt finanziert wird, hat die Vereinigung Pro Terra Santa einen Vertrag über die Zusammenarbeit mit dieser renommierten lokalen Organisation abgeschlossen. Gemeinsames Projekt der beiden Organisationen ist ein bedeutendes zweijähriges Programm, welches Treffen an drei Schulen in Bethlehem, BeitJala und BeitSahour vorsieht. Neunzig Schüler zwischen elf und zwölf Jahren werden an diesen Treffen teilnehmen. Dank der Mitarbeit von Rektoren und Lehrpersonen der betreffenden Schulen konnte Mitte Oktober mit den ersten Treffen begonnen werden, die im weiteren Verlauf anhand von kreativen Aktivitäten, Theaterstücken, Diskussionen und offenen Konfrontationen fortgeführt werden. Es ist wichtig zu betonen, dass dieses Programm in einem Kontext, indem die Lebenswelten noch strikt voneinander getrennt sind,bewusst in den wenigen gemischten und Inklusion orientierten Schulen durchgeführt wird.

Parallel zu den Treffen sind auch Workshops vorgesehen, welche den Eltern beim Umgang mit Konfliktsituationen bei Jugendlichen helfen sollen. Außerdem sollen an den Schulen Handbücher für die Lehrer verteilt werden, die den Einsatz der peermediation als praktisches Instrument der Zivilbildung schon vom frühen Alter an nahelegen.

Diese Vereinbarung ist Teil einer größeren, dreijährigen Initiative, die von der Italienischen Bischöflichen Konferenz und der Vereinigung Terra Sancta unterstützt wird, um die Position der Frauen und der Jüngsten in der lokalen Gesellschaft zu stärken und älteren Menschen eine konkrete Hilfeleistung zu bieten, da sie allzu oft vergessen und alleingelassen werden.

Erfahre mehr über weitere Aktivitäten mit den Kindern Bethlehems!

Übersetzung ins Deutsche im Rahmen der PerMondo Initiative für ehrenamtliche Übersetzung von Dokumenten und Webseiten für NGOs und nicht profitorientierte Vereine. Leitung: Übersetzungsagentur Mondo Agit. Übersetzerin : Tamara Unterleiter ; Korrekturleser: Matt Hattam.