Notunterkünfte für christliche Familien in der Jerusalemer Altstadt

Giacomo Pizzi26 Januar 2012

Seit vielen Jahren hat die Kustodie des Heiligen Landes mit Unterstützung von ATS pro Terra Sancta und zahllosen größeren und kleineren Spendern das Ziel verfolgt, die christliche Präsenz im Heiligen Land zu bewahren. Das Projekt „Jerusalem – Steine der Erinnerung“ ist entwickelt worden, um die Wohnverhältnisse benachteiligter Familien in Jerusalem zu verbessern, indem man die erforderlichen Renovierungsarbeiten an ihren Wohnungen ausführt und damit zugleich den Anwohnern eine Arbeitsgelegenheit gibt.

Die Bedeutung, die der Lösung des Wohnungsproblems bei der Einwurzelung der christlichen Gemeinschaft im Heiligen Land zukommt, klingt deutlich bei einem Interview an, das der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, Radio Vatikan anlässlich eines Koordinationstreffens für das Heilige Land gab. Patriarch Fouad verwies auf das Engagement des Lateinischen Patriarchats in der Frage der Unterbringung christlicher Familien und erklärte, dass

von allen Dingen, die wir benötigen, die Wohnungs- und Unterkunftsprojekte zugleich die dringlichsten und die teuersten sind. Ein Familie hat, wenn sie auf sich allein gestellt ist, nie eine Chance, ein Heim zu besitzen. Deshalb appelliere ich erneut an alle, die helfen können. Wir können die Zuständigkeit nicht einem einzelnen Menschen, einer einzelnen Pfarrei oder einem einzelnen Bistum überlassen … Wenn sich aber jedes Bistum dazu verpflichtete, einer christlichen Familie eine Wohnung zukommen zu lassen, würde das die Sache sehr viel einfacher machen. Viele junge christliche Familien würden im Land bleiben und der Versuchung des Auswanderns widerstehen können. Es bedarf eines großen Einfühlungsvermögens, eines ausgeprägten Verantwortungsgefühls und eines Bewusstseins für die zwischen Ihnen und uns bestehende Kommuniongemeinschaft. Wir wären sehr dankbar dafür.“ [Radio Vatikan]