Sebastia: Eine Ausstellung über die Stadt Johannes‘ des Täufers an der Katholischen Universität Mailand

Giacomo Pizzi24 Februar 2011

Freitag, der 25. Februar, um 10 Uhr ist der Beginn einer Tagung mit dem Thema „Sebastia, die Früchte der Geschichte und die Erinnerung an Johannes den Täufer“. Das Ziel der Tagung, an der unter anderem der Präsident der Universität, Professor Lorenzo Ornaghi, und der Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa ofm, teilnehmen, ist es die wichtigen wissenschaftlichen Funde, die in den letzten Jahren von dem Archäologenteam der Kustodie in Sebastia, heute ein kleines, malerisches palästinensisches Dorf unweit von Nablus, aber früher eine prachtvolle, von Herodes dem Großen gegründete Stadt, gemacht worden sind zu präsentieren. Die Bedeutung dieser Funde hat mit Johannes dem Täufer zu tun. Und zwar war es, laut Überlieferungen die zurückgehen auf die ersten Tage des Christentums, Sebastia selbst, wo die Jünger Johannes‘ des Täufers seinen geköpften Körper hinbrachten, damit dieser begraben wird. Während in den ersten Jahrhunderten des Christentums Pilger seine Grabstätte besuchten, starb diese Gewohnheit nach der Islamischen Eroberung ab. Heute, dank der geduldigen Arbeit von NGO ATS pro Terra Sancta der Kustodie des Heiligen Landes, mit wissenschaftlichen Rat von Professoren des  Studium Biblicum Franciscanum und technischer Unterstützung von lokalen Partnern, ist ein christlicher Ort von großer Bedeutung wieder zugänglich für Pilger und Besucher.

ATS pro Terra Sancta arbeitet eng zusammen mit der Kommunalverwaltung von Sebastia und dem Mosaic Center in Jericho, um das kulturelle Erbe des Dorfes zu erhalten und aufzuwerten und um die lokale Gemeinde zu unterstützen. Das Engagement von ATS pro Terra Sancta und der Kustodie des Heiligen Landes in Sebatia, ist auf die ausdrückliche Bitte von Pfarrer  Michele Piccirillo hin entstanden. Die Ausgrabungen in Sebastia werden seit 2010 von der Lombardei Region in Italien und von der Cariplo Stiftung finanziert, in früheren Jahren durch verschiedene italienische Hilfsprogramme.

Außerdem teilnehmen an der Tagung, werden Professor Marco Rossi, Professor für mittelaterliche Kunstgeschichte an der Katholischen Universität, Carla Benelli, eine Historikerin und Osama Hamdan, ein palästinensischer Architekt und Restaurator. Die beiden letztgenannten sind, in Zusammenarbeit mit ATS pro Terra Sancta, für die archäologischen Restaurationsarbeiten in Sebastia verantwortlich. Sie führen mit Hingabe die Arbeit weiter, welche von Pfarrer Michele Piccirillo ofm, dem bekannten franziskanischen Archäologen, der 2008 starb, begonnen wurde.

Architekt Hamdan wird über die jüngsten Entdeckungen sprechen und über die Bemühungen die Überreste, die aus dem Zeitalter der Kreuzritter entdeckt wurden, zu erhalten. Doktor Benelli wird den Fokus auf die soziale Bedeutung der archäologischen Funde in Sebastia richten.

Die Entdeckung von Überresten aus dem Zeitalter der Kreuzritter und deren Restauration für kulturelle und touristische Besuche, hat tatsächlich neue Perspektiven für Leben und Arbeit vieler Einwohner Sebastias mit sich gebracht: Zahlreiche palästinensische Jugendliche sind als Touristenführer geschult worden; der Ort wird nun von Schülern und Gelehrten besucht, die auch die Möglichkeit haben an einem mosaischen Workshop teilzunehmen, die eigens für sie entwickelt wurde; ein Touristenzentrum hat geöffnet, sowie ein Gasthaus für kurzzeitige Besucher.

Am 25. Februar, zum Abschluss der Tagung, wird eine Fotoausstellung im ersten Kreuzgang der Katholischen Universität eingeweiht. Sie geht bis zum 4. März. Die Ausstellung, welche aus   21 1×1.20m Holztäfelungen, zwei Totems mit je vier Holztäfelungen und einem riesigem

21 1×1.20m – Poster besteht, wird durch Texte, Fotografien, Videos und Karten des Ortes, die Geschichte der Ausgrabungen und den positiven Effekt, den die Arbeit von ATS pro Terra Sancta auf die palästinensische Gesellschaft hatte, zur Schau stellen.