Sebastia: Eröffnung der Ausstellung an der Katholischen Universität in Mailand

Giacomo Pizzi7 März 2011

Sebastia UnicattZwei intensive Stunden voller Archäologie, Schönheit und Vereinigung erzählen die tausendjährige Geschichte des kleinen, antiken Dorfes Samaria.  Die Willkommensrede des Dekans der Katholischen Universität, Lorenzo Ornaghi, eröffnet die Veranstaltung mit dem einfachen, aber erleuchtenden Satz „tritt ein in das Herz der Realität, dort wo du bist“ (adressiert an den Kustos).

 

Der Saal, voller Studenten, Journalisten, Universitätsprofessoren und vielen franziskanischen Mönchen, ist voller Erwartung mehr über dieses „kleine Beispiel“ zu erfahren, wo Archäologie und  Landschaft aufeinander treffen. Nach einer Einführung von Prof. Rossi, lässt Frau Carla Benelli die Erinnerung an Pfarrer Michele Piccirillo wieder auferleben, der Mann, der ihr Leben veränderte und mehr als jeder andere wollte, dass das Projekt in Sebastia zustande kommt. Neben Kreuzritterkirchen, kostbaren byzantinischen Mosaiken und den modernen Moscheen, gilt es als inzwischen fast sicher, dass Johannes der Täufer hier begraben wurde. Die aktuellen Ausgrabungen bringen das gesamte mittelalterliche Dorf zum Vorschein, das von den Kreuzritter rund um ihre eigene Kathedrale gebaut wurde.

 

Dank ATS pro Terra Sancta konnte die Kustodie des Heiligen Landes an einem Ort arbeiten „wo wir zwar kein direktes Eigentum haben, aber wo wir nichtsdestotrotz eine hohe moralische Verantwortung für tragen“, so der Kustos in seiner abschließenden Rede. Die Arbeit in diesem Gebiet, das sowohl militärisch, als auch in der Bevölkerung zu den Palästinensergebieten gehört, begann im Jahr 2005, wie Architekt Osama Hamdan erklärte.

 

Die Beteiligung der Einwohner des heutigen -kleinen und armen- Sebastija, war eine nötige Bedingung, um das Projekt zu entwickeln. Die Leute sollten sich nicht nur der Tatsache bewusst werden, dass sie Erben einer glorreichen Vergangenheit sind, sondern auch, dass sie in einer außergewöhnlich wertvollen Gegenwart leben, sowohl kulturell als auch wirtschaftlich. Es ist ein seltenes Beispiel der Integration zwischen der wissenschaftlichen Welt und der lokalen sozialen Realität, zwischen der christlichen und der muslimischen Welt und ein Beispiel dafür, dass Christlichkeit gemäß des franziskanischen Grundsatzes nicht von oben herab in die Leben der Menschen tritt, sondern von unten, indem sie ihre wahre Natur zeigt: echte Selbstlosigkeit.

Es bleibt noch viel zu tun, aber die Gegebenheiten und Aktivitäten, die heute präsentiert werden, sind ein normales, nicht ein außergewöhnliches Ergebnis, ein realistisches und greifbares Resultat von dem, was durch gut geplante und geschätzte Arbeit getan werden kann.

 

Von Daniela Massara, ATS pro Terra Sancta freiwilliger Helfer