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Um die Hoffnung nicht zu verlieren: ein Aufruf, die Bewohner in Gaza zu unterstützen

Giacomo Pizzi22 Juli 2014

Während man sich noch bemüht, eine Einigung zu finden, diedie Bombardierungen auf Gaza und gegen Israel beenden, haben humanitäre Hilfsorganisationen Auffanglager für die Verwundeten und für Familien ohne Unterkunft geschaffen. War das Leben im Gazastreifen schon vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten schwierig – jetzt ist es unerträglich geworden.

Derzeit leben im Gazastreifen (etwa 40 km lang und 10 km breit) 1,8 Millionen Menschen arabisch-palästinensischer Abstammung, von denen mehr als die Hälfte minderjährig ist. Zwei Drittel der Bevölkerung leben in achtFlüchtlingslagern, es ist eine der problematischsten Zonen des Mittleren Ostens.

Gefangen in einem Gefängnis unter offenem Himmel haben die Bewohner in Gaza erlebt, wie in wenigen Tagen große Teile der Strukturen, die mit den Jungen arbeiten, mit den Familien, aber auch mit den Älteren und Behinderten, zerstört wurden. Strukturen, die in diesen Jahren einen schmalen Hoffnungsstreifenboten und die vielen Familien geholfen haben, an eine bessere Zukunft für ihre Kinder zu glauben.

In Gaza-Stadt unterstützt die Assoziation pro Terra Sancta seit Jahren ein Projekt zugunsten der Kinder zwischen 0 und 11 Jahren und derHeranwachsenden mit unterschiedlichen Formen einer Behinderung; sie fördert schulische Aktivitäten und organisiert Sommercamps in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer Pater Jorge Hernandez. Er hat nun einen Aufruf in einem Brief verfasst, von dem wir den ganzen Text wiedergeben möchten:

„Viele Tage sind vergangen seit Beginn der Operation „Schutzraum“ für den Gazastreifen. Das Geräusch der Flugzeuge, die Sirenen der Krankenwagen, sind Bestandteil des täglichen Lebens. Gestern bemerkte ich die Intensität des Bombardements zu Lande, zu Wasser, in der Luft. Aber wir spüren auch die Hartnäckigkeit im Vorstoß der Rassen, die von hier aufbrechen. Wir haben den Aufruf an die Bewohner der Zone BetHanoun und BeitLahia mitbekommen, sofort ihre Häuser wegen Evakuierung zu verlassen. Und wir fragen mit diesen Menschen: Wohin können sie gehen?

Gaza ist klein. Alles liegt nahe beieinander. Gibt es einen neutralen Ort, eine ruhige und sichere Rückzugsmöglichkeit für die Menschen in Gaza?

Deshalb: Wohin? Die typische Routine des Krieges ist der Bevölkerung schon vertraut: Flugzeuge, Explosionen, Zerstörung und Tod. Schon vor langem haben die Menschen einen möglichen militärischen Schlag vorausgesehen, der lange andauern würde. Es sind Ahnungen, die der Weisheit eines Volkes entspringen. Was solche Prognosen jedoch schwächte,war, sich durch die örtlichen Autoritäten (im Vergleich zu den Vorgängern) im Widerstand umfassender und besser vorbereitet zu finden.

Dass die Hamas in Tel Aviv und Jerusalem angekommen ist, ist keine Kleinigkeit. Es herrscht eine tief verwurzelte Furcht vor einer Reaktion im Innern des Gaza-Streifens gegen die Christen. Es wäre nicht überraschend, wenn man betrachtet, wie schon an anderen Orten vorgegangen wurde. Umso bewundernswerter ist daher die friedliche GesinnungunseresVolkes. Und das nicht zum ersten Mal. Und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich begebe mich voll und ganz in Gottes Hände. Wieviel wir noch ertragen müssen, weiß nur der Herr. Fürs erste geht es uns gut, wir sind in Sicherheit und guter Dinge. Lasst uns darum beten, dass dieser Irrsinn endlich ein Ende hat“.

 

Wir lassen die Bevölkerung nicht alleine. Den Bewohnern dieses Landstrichs am Mittelmeer zu helfen, bedeutet, nicht die Hoffnung zu verlieren, dass die Verhandelndenim Konflikt eine gerechte Lösung des Konflikts finden.

Jeder Beitrag ist wichtig. Mit einer kleinen Summe sind wir in der Lage, für Essen, Medizin und Wohnraum für die Bevölkerung zu sorgen.

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Für weitere Informationen zum Projekt „Emergenza Gaza (Gaza in Not)“, hier klicken.