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Vier neue Appartements für die arabisch-christliche Gemeinde Jerusalems fertiggestellt: die lebenden Steine der Erinnerung

Giacomo Pizzi12 Juni 2014

Seit Jahresbeginn hat das Technische Büro der Kustodie des Heiligen Landes emsig gearbeitet, um neue Bauvorhaben anzustoßen, aber auch, um wichtige und großangelegte Projekte zu Ende zu bringen, wie etwa im Komplex von Theodory. Begonnen im Juli 2011, hat das Projekt besondere Aufmerksamkeit für sich beansprucht in Bezug auf die Ausgrabung und die Verstärkung der Baustruktur. Eine beträchtliche Anstrengung auf operativer Ebene, die es ermöglichte, zum einen neue Fähigkeiten für Ausgrabungsarbeiten zu erwerben und zum andern neue ausgeklügelte Lösungen im Arbeitsablauf zu entwickeln. Zwei neue Appartements, zuvor komplett heruntergekommen und ohne jeglichen Wohnkomfort, sind nun fertiggestellt, und bieten Wohnraum für zwei Familien, zwei weitere Einheiten, vorher komplett inexistent, werden ebenso bald verfügbar sein.

Diese Ergebnisse wären nicht realisierbar gewesen ohne die Mitarbeit lokaler Arbeiter, die unter der Anleitung des Technischen Büros seit Ende 2010 durchgearbeitet haben. Indem die Kustodie des Heiligen Landes komplett auf Arbeitskräfte vor Ort zurückgriff, bietet sie der örtlichen arabischen Bevölkerung Arbeitsmöglichkeiten, und ist dadurch auch in der Lage, effizient auf die zahlreichen Hilfe-Anfragen von Seiten der Christen zu reagieren. Eines der Appartements im Haus von Theodory, wo die Arbeiten noch im Gange sind, wird sofort an eine Familie gehen, die zur Zeit zur Miete lebt und große Schwierigkeiten hat, um die Aufwendungen für Wohnung und Erziehung der drei Kinder zu stemmen.

Auch im Hosh von Dar El Kabire befand sich ein ursprünglich verlassenes Appartement, das dringend verschiedene bauliche Maßnahmen brauchte, und das seit kurzem wie neu ist. Gerade wegen des engen Kontaktes zwischen der Kustodie des Heiligen Landes und dem Planungs-Team war eine Restrukturierung, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Familien, möglich. Das Einziehen eines Zwischengeschosses hat für eine völlig neue innere Aufteilung gesorgt, das Appartement ist komplett renoviert, und vergrößert damit den zuvor kleineren Wohnraum. Konstantes Ziel jeglicher Maßnahme ist, das Maximale aus jedem Raum herauszuholen, um eine größere Anzahl an Wohnungen zu schaffen, und dabei zugleich angemessene hygienische Wohnbedingungen zu gewährleisten. Der Wiederaufbau der Wohnung bot zugleich die Gelegenheit, den ganzen Innenhof umfassend zu restaurieren, der ein traditionelles Element der lokalen Architektur darstellt und Dreh- und Angelpunkt des täglichen Lebens der Familien ist.

Auch der benachbarte Komplex von Atallah war Objekt eines zielsicheren Eingriffs mittels einer Außensanierung. Hier waren die Instandsetzung des Daches und der Fassade besonders dringlich, die beide durch den Wasserabfluss Schaden genommen hatten. Um die schwerwiegenden Probleme zu lösen, die durch das Durchsickern verursacht sind, musste auch im Innern des Gebäudes baulich eingegriffen werden, um einer Familie ein wohnliches und gesundes Umfeld zu bieten.

Im Laufe der nächsten Monate werden dank der aktiven Bauvorhaben neue Wohnmöglichkeiten für junge Christenfamilien entstehen. Mit der Unterstützung des Projektes „Jerusalem, Steine der Erinnerung“, die die Assoziation pro Terra Sancta ins Leben gerufen hat, bietet sich die einzige Möglichkeit, wie der örtlichen Bevölkerung geholfen werden kann, an den Orten bleiben zu können, wo Jesus gelebt hat, und vor allem, wie man weiterhin ein lebendiges Zeugnis der ersten Christen abgeben kann. Dafür braucht es eine konstante Unterstützung von allen.