Nothilfe in Bethlehem

Giacomo Pizzi19 Dezember 2011

Wenn wir an Bethlehem denken, denken wir zunächst an die Geburtsstadt Jesu Christi. Wir denken an die vielen Kinder die dort geboren worden sind und vielleicht gerade auf die Welt kommen, an ein Land das nicht nur heilig ist sondern auch voller Widersprüche und Konflikte steckt. Doch Bethlehem ist natürlich nicht nur ein Ort der Geburt – Kinder werden erwachsen, gründen neue Familien und werden – warum sollte es auch anders sein – irgendwann alt und gebrechlich.

Doch die sozio-ökonomische Lage in den Palästinensischen Autonomiegebieten fordert auch hier ihren Tribut. In Bethlehem finden sich viele Familien ohne regelmäßiges Einkommen. Und so sind es wie so oft die Schwächsten in der Gesellschaft die unter dieser Situation besonders leiden: die Kinder und die Alten. Die folgenden Kurzgeschichten vermitteln einen ersten Eindruck:

L. (72 Jahre) ist Witwe und hat mit chronischen Herzbeschwerden zu kämpfen. Trotzdem betreut sie ihre 36 Jahre alte Tochter, die geistig schwer behindert ist. Die Sozialstation der Franziskaner stellt den beiden Frauen die am dringendsten benötigten Medikamente zur Verfügung. Des Weiteren hat die Sozialstation der Franziskaner für L. eine Krankenversicherung abgeschlossen, die rund 90% der Kosten für eine Herz-OP übernehmen wird.

L. (68) ist eine alleinstehende Witwe. Sie hat drei verheiratete Töchter, die jedoch allesamt ohne Auskommen sind. L verfügt somit über kein Einkommen, da es in den Palästinensischen Autonomiegebieten kein Rentensystem gibt. Die Sozialstation der Franziskaner übernimmt deswegen die medizinischen Behandlungskosten und stellt L ein kleines monatliches Budget zum Kauf von Lebensmitteln zur Verfügung.

L. ist die Mutter von drei Kindern. Sie wurde von Ihrem Mann betrogen und verlassen. L. verfügt über kein Einkommen und konnte bislang nicht für ihre Kinder sorgen. Aus Verzweiflung hat sie mehrmals versucht sich das Leben zu nehmen. Nach Kontaktaufnahme mit der Sozialstation der Franziskaner steht ihr nun ein kleines Budget zur Verfügung. Des Weiteren ist es gelungen für L. eine Anstellung als Sekretärin zu finden. Sie verfügt somit über ein kleines Einkommen und eine neue Perspektive. Der erste kleine Schritt zurück ins Leben.