Allgemein

Not in Syrien, Interview mit Pater Pierbattista Pizzaballa

Giacomo Pizzi11 Mai 2015

Die menschliche Lage, besonders in Aleppo, ist schrecklich. Es fehlt an Elektrizität und Wasser, die Menschen leben die ganze Zeit unter Bombardierung.“

Bruder Pierbattista Pizzaballa, Kustos im Heiligen Land und Präsident des Vereins pro Terra Sancta. Ist gerade von einer kurzen Reise nach Syrien zurückgekehrt, und immer noch hat er die Gräuel des Krieges vor Augen, der nun seit 5 Jahren geführt wird. Er erzählt uns davon in einem Interview mit dem Verein pro Terra Sancta.

Pater Pierbattista Pizzaballa, was sind die größten Schwierigkeiten für die Bevölkerung?

Die Lebenskosten steigen jeden Tag. Das Gesundheitssystem ist unzureichend, um auf die Bombardement reagieren zu können. Das Krankenhaus in Aleppo ist eines der wenigen, das funktioniert, aber die wenigen verbliebenen Ärzte haben erhebliche Probleme, angemessen reagieren zu können.

Was bedeutet die Präsenz der Franziskaner für die Bevölkerung?

Es ist fundamental wichtig, in Syrien zu bleiben, denn das Volk braucht nicht nur Brot zum Leben. Manchmal zählt ein tröstendes Wort oder ein Händedruck noch mehr.

Wir haben nicht den Anspruch, die Schicksale des Krieges zu ändern, aber wir haben die Möglichkeit in diesem Krieg, uns selbst zu ändern, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, außerdem auch weiterhin zu glauben, dass der Mensch im Grunde gut ist, weil er nach Gottes Abbild geschaffen ist, und wir lassen nicht zu, dass die Logik des Krieges auch für uns das Kriterium wird, mit dem wir auf all diese Gewalt sehen.

Gibt es Hoffnung für Syrien?

Viele Zeichen sagen uns, dass Hoffnung möglich ist und ich füge hinzu, auch ein Muss ist. Die Armen helfen sich gegenseitig, besonders denen, die ihr Heim verloren haben. Wer kann, räumt ein Plätzchen in seinem Haus, um Evakuierte aufzunehmen. Ich war bei einer Beerdigung von einer Mutter und ihren beiden Töchtern: viele muslimische Frauen mit Schleiern waren auch in der Messe und haben zusammen mit den Christen geweint. Es ist nicht wahr, dass alle Beziehungen auseinandergebrochen sind, wie man uns glauben machen möchte. Es sind nur kleine Dinge, ich weiß. Aber es sind doch wichtige Zeichen, in diesem Meer von Hass.

Was sind die Fragen an den Westen und an jeden einzelnen von uns?

Ich bitte darum, nicht zu vergessen und die Anfordernisse wirtschaftlich zu unterstützen, die das Land prägen, damit trotz dieses grausamen Krieges die Aufbauarbeiten weiter gehen. Es ist wichtig und notwendig, sich nicht zurückzulehnen, und den Glauben daran nicht zu verlieren, dass es möglich ist, etwas zu tun, dass dies nicht das Ende unsere Geschichte ist, sondern dass es möglich ist, unser einzigartiges Erbe im Mittleren Osten zu bewahren, das wir bis heute beschützt haben.

Das tut der Verein pro Terra Sancta und so können Sie helfen

Auch Sie können die Franziskanerbrüder unterstützen und die vier Flüchtlingslager, die für das Notwendigste für die Ärmsten der syrischen Bevölkerung sorgen:

Sie bieten Essen und Milch für die Kinder, Kleider, Brillen, Medizin, chirurgische Eingriffe und medizinische Versorgung; richten provisorisch von Bomben zerstörte Häuser wieder her, zahlen Mieten und auch die Reisekosten für Flüchtlinge und Dächer von Schulen.

So helfen Ihre Spenden:

30 Euro: wir kaufen Essen, Trinkwasser und Dinge für Kinder

50 Euro: helfen uns, ein Flüchtlingslager mit Decken auszustatten

100 Euro: garantieren uns die Schulausbildung für ein Kind, was zugleich bedeutet, dass wir es von der Straße holen

250 Euro: gestatten uns, einen medizinischen Apparat für das Krankenhaus in Aleppo zu kaufen oder die Miete für eine Familie zu zahlen.

Spenden Sie jetzt für Syrien!