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Zeugnisse aus Syrien: Schwester Iole, Missionarin der Hoffnung in Damaskus

Giacomo Pizzi25 Mai 2017

„Das Herz von Syrien schlägt  noch in Damaskus … Es hat noch nie aufgehört zu schlagen, aber jetzt muss es umso kräftiger arbeiten, damit wir anfangen können, unser Land wieder aufzubauen, obwohl der Aufbau sehr lange dauern wird.“ So spricht  Schwester Iole aus Syrien, eine franziskanische Missionarin in Damaskus. Sie ist für ein paar Tage in Jerusalem zu Besuch, bevor sie nach ihrem geliebten Syrien zurückkehrt. Wir nehmen die Gelegenheit wahr, um sie zu fragen, was in dem Land los ist, dessen Leidensweg seit März im siebten Jahr sich befindet.

„In Damaskus hat die Armee immer Widerstand geleistet,“ fährt Schwester Iole fort, „es gab keine Zerstörung wie in Aleppo oder Homs … Aber der Krieg hat in Damaskus auch seine Spuren hinterlassen.  Es gibt viele Kinder und Jugendliche in den franziskanischen Einrichtungen, die sich über schwere Traumata beklagen.

Die Kinder sind diejenigen, die am meisten darunter leiden. “Jede Art von Hoffnung erstickt unter dieser ständigen Spannung; die Familien werden zerstört … Kurzum: Die Kinder wachsen nicht in Gelassenheit auf, sie haben Angst, sind verzweifelt.“  Sie erzählt uns die tragische Geschichte einer Familie aus der Gemeinde: „Wegen der ständigen Schwankungen in der Stromerzeugung wurde eine Dame von einem Stromschlag getötet. Ihr Ehemann hatte vor einigen Monaten seine Arbeit aufgegeben, deshalb war er nicht mehr berufstätig … Seine Frau hat ihm gefehlt, er hatte nichts, womit er seine Kinder ernähren konnte, der arme Mann hat sich das Leben genommen … Wo bleibt die Hoffnung für die Kinder?“ Sie haben keine Hoffnung außer der Hilfe der Franziskaner, die sie aufgenommen haben. „Zwei Tage vor meiner Abreise,“ fährt die Schwester fort „fand man eines der Kinder aus dieser Familie, das dabei war, seinen Kopf in eine Schlinge zu legen, um sich aufzuhängen … Ein Kind mit acht Jahren!“ Sobald ich davon erfahren habe, lief ich hin, um den Jungen zu umarmen. Denn als erstes muss man ihnen klar machen, dass sie niemals alleine sind.  Am Ende war er dankbar und lächelte. Das ist eben die Hoffnung.“

Aus diesem Grund braucht man mehr denn je unsere Hilfe und unsere Anwesenheit in Damaskus!“ Mit Nachdruck betont sie wieder: Denn es gibt noch Hoffnung!“

In letzter Zeit hat die Vereinigung pro Terra Sancta zusammen mit den Franziskanern ihre Bemühungen verstärkt, die Schulen und Ausbildungsstätten in Syrien zu unterstützen, um in Erziehung, Begleitung und psychologische Hilfe zu investieren; diese Hilfe soll jungen Menschen zugute kommen, die infolge dieses schrecklichen Krieges traumatisiert werden.

Um mit Schwester Iole zu sprechen: Es gibt immer noch viel Arbeit zu tun.

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