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Die Einweihung der Bibliothek und der Archive der Kustodie: Kultur im Blickfeld

Giacomo Pizzi9 April 2013

Am Donnerstag, den 28. Februar, fand die Einweihungsfeier der Zentralbücherei und der Historischen Archive der Kustodie des Heiligen Landes statt. Die Besucher durften unter Anderem die hervorragenden Bände der Ausstellung „Bücher des Heiligen Landes. Eine Reise inmitten der Bücher der Zentralbibliothek der Kustodie des Heiligen Landes in Jerusalem.“ bewundern.

In seiner Ansprache betonte der Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa, welcher zuvor all denjenigen gedankt hatte, die an der Recherche, dem Katalogisieren, und an der Gestaltung der neuen Einrichtungen beteiligt waren, dass „Ein wesentlicher Teil unserer Mission sich im Rahmen dessen bewegt, die Menschenwürde eines jeden Menschen zu fördern. Dies bedeutet nicht nur die Gestaltung neuer Möglichkeiten für Berufstätigkeit und die Unterstützung der Armen, sondern auch, allen Menschen Zugang zu Wissen und Kultur zu verschaffen; die Schulen, das Magnifikat, das Studium Biblicum Franciscanum, die Bibliotheken und Archive, sind mit ihren speziellen Veröffentlichungen nicht bloß Teil der kulturellen Wirklichkeit in ihrem eigenen Recht, und sind vielmehr eng verknüpft mit der Bemühung, den Armen zu helfen und vielfältige soziale Aktivitäten zu fördern. Im Gegensatz dazu müssen sie gleichzeitig auch als grundsätzlich miteinander verbunden betrachtet werden.“

Edoardo Barbieri, Professor der Bibliografie, welcher darüber hinaus auch Leiter des Europäischen Zentrums der Studie von Büchern, Veröffentlichungen und Bibliotheken an der Katholischen Universität von Mailand sowie Koordinator des von ATS pro Terra Sancta geförderten Projektes „Bücher, die Brücke des Friedens“ ist, sprach über die bedeutsame Rolle, die diese Bibliothek für einen offeneren Dialog spielen kann. Er betonte außerdem: „Während diese Bibliothek die Funktion der Dokumentation aller Aktivitäten der Kustodie erfüllte und auch weiterhin erfüllen wird, ist sie obendrein noch der Ort, an den die Mönche zum Studieren kommen können. Hinzu kommt, dass die Bücherei wahrlich eine Schatztruhe altertümlicher, seltener und spezieller Quellen ist. Diese Tatsache erlaubt es uns, die anhaltende Nutzung dieses einzigartigen Ortes vorauszusehen, welcher künftig nicht nur der Kustodie dienen wird, sondern auch der Außenwelt, indem der israelischen und internationalen Realität die Studie der italienischen Sprache, Literatur und Kultur näher gebracht wird. Und damit nicht genug, wird die Bibliothek auch der Welt der universitären und wissenschaftlichen Recherche, den Experten geschichtlicher Disziplinen von Theologie bis Philosophie, sowie den humanitären Wissenschaften dienen. Wir befassen uns hiermit mit einem Erbe, das wir erst zu erweitern begonnen haben, und von welchem ich glaube, dass es einen wesentlichen Beitrag zur Identität dieser Bibliothek machen wird, durch das sie sich zu einem Ort des Zusammentreffens, des Austauschs und des multikulturellen Bewusstseins vieler in Jerusalem präsenter Identitäten entwickelt.“

Das Projekt „Bücher, die Brücke des Friedens„, dessen Ziel es ist, diese hervorragende Bibliothek sowie das kulturelle Erbe der Kustodie des Heiligen Landes zu erweitern, wurde im Laufe des vergangenen Jahres mithilfe der Bemühungen der ATS pro Terra Sancta umgesetzt. Mehrere Wissenschaftler, Katalogisierer sowie ein Zivildienstleistender waren an diesem Vorhaben beteiligt, und auch sie waren bei der Einweihungsfeier dabei, bei der zahlreiche Freiwillige der Associazione Romano Gelmini Bücher von der alten Bibliothek in die neue brachten.