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Eine Geschichte von einem anderen Jerusalem. Wie das Virus die Stadt verändert hat, weiß ich

Giacomo Pizzi24 Juli 2020

Die Stadt Jerusalem, die ich in diesen Monaten sehe, ist ganz anders als die einige, die mir vor drei Jahren am Anfang meiner Erfahrung als Freiwillige für die Assoziation Pro Terra Sancta empfangen hat. Die farbigen und fröhlichen Straßen der alten Stadt, die meine jung europäischen erstmal Nah Osten besichtigten Augen so sehr fasziniert hatte, sind jetzt leer und still. Es gibt keine Farbe der Stoffe, den Geschmack der Gewürze, die Stimme der Verkäufer, die immer bereit sind, die von dem warmen und umhüllenden  Chaos des suks erstaunten Touristen  zu ihren Laden zu reizen. Es gibt keine betenden Pilger, die Schritt nach Schritten die VIA DOLOROSA hochgehen, indem sie dem vor zweitausend Jahren von Jesus mit dem Kreuz zurückgelegenen Weg folgen. Das Heilige Grab, das Zentrum und Spiegel der Menschheit war, ist leer, so wie es von den zum Grab herbeigeeilten Frauen gefunden worden war, um Christus mit den Ölen zu bestreuen.  Eine privilegierte und evokative Einsicht, die wenige währen der Jahrhunderte haben beiwohnen können, eine Ruhe, die Zeit für die Überlegung und das Gebet lässt, aber die wegnimmt, was für mich ihr einziger Zauber gewesen ist: ihre Menschen. Der Multikulturalismus und die Möglichkeit, die Welt zu beobachten, die in die Straßen dieser Stadt strömt, ist, was mir immer am meisten beeindruckt hat. Die Humanität zu sehen, die jeden Tag Geschichte wird, so wie es während der vergangenen Jahrhunderte für die Romanen, Byzantiner, Kreuzfahrer und Ottomanen  gewesen war, ist für mich das größte Geheimnis von Jerusalem und von den Völkern, die sie bewohnen.

Seit der Verbreitung der Pandemie ist alle anders sowohl in Jerusalem als auch in der Welt geworden. Die Abwesenheit von in den letzten Jahren ständig steigende Touristen und Pilger lässt sich nicht nur in der Stimmung der Stadt sondern am meisten auf wirtschaftlichem Niveau spüren. All die mit dem touristischen Sektor verbundenen Aktivitäten sind stehend. Viele Leute riskieren oder haben schon ihre Arbeit verloren.

Die Assoziation Pro Terra Sancta hat immer Aufmerksamkeit für den verantwortungsvollen Tourismus in seine Projekte eingeschlossen. Als Mitglieder der Associazione Italiana Turismo Responsabile (AITR), versucht sie, einen erlebnisorientierten und nachhaltigen Tourismus der mit Heiligem Land verbundenen Heiligen Stätten und der auf dem Gebiet fortgesetzten Projekte  zu fördern. Als am Anfang März das Heilige Land die Tür für die Touristen und die Pilger wie für Terra Sancta geschlossen hat, haben wir an neue alternativen Wege wieder nachdenken müssen, um das Heilige Land die Häuser von denen erreichen zu lassen, die tief  mit diesem Land verbunden sind.

Durch Videos, Bilder und Erzählungen des Ortes und der Feiern haben wir den Freunden und den Unterstützern das Heilige Land in der Zeit des Covid-19 kennenlernen lassen. Eine Reihe von Onlineveranstaltungen, an denen viele Leute teilgenommen haben, hat Ausdruck vielen Menschen verliehen, die jeden Tag in dem Heiligen Land arbeiten und während der Pandemie nicht angehalten haben. Carla Benelli hat die Entwicklungen des Projekts „Betanien Krankenhaus“ trotz der Schwierigkeiten wegen der Sperre erzählt. Vincenzo Bellomo hat auf den Schirm das strake Unbehagen von den Einwohnern Bethlehems und die Aktionen gebracht, die untertan wurden, um die Krise zu behindern und den Menschen in Not zu helfen. Wir haben über Syrien und Libanon mit den Brüdern der Provinz Heiligen Paulus, über Migranten mit Vater Luke aus Rhodos, über Schule mit Vater Mario und dem Behüter Vater Patton, der eine Hoffnungsnachricht den Gläubigern hatte senden wollen.

Der gemeinsame Nenner all dieser Beiträge ist eine starke Tapferkeit, die durch einen starken Glauben in der göttlichen Vorsehung gefördert wird. Eine Lehre, die ich schätzen werde, wenn diese sanitäre Krise beenden wird. Die Herausforderung auseinanderzusetzen, indem man sich neu erfindet, ist, was mir die Arbeit in einer Nichtregierungsorganisation beigebracht hat.  Die Kreativität im Dienst der anderen zu setzen, um neue Wege zu finden, den anderen aufgrund der Bedürfnisse zu helfen. Ein Beispiel? Ein Italienischkurs für Ausländer in dem Guesthouse Dar Mamilla. Der neue Guesthouse hat seine Aktivitäten zu früh wegen der Abwesenheit von Touristen stoppen müssen. Die Räume des neuen Guesthouses sind jetzt unbenutzt und sind deshalb geeignet für den Kurs geschienen. Ungefähr zwanzig Leute aller Alter, die diese Zeit ohne Arbeit nutzen und unseren Vorschlag annehmen, da sie von dem Willen gedrängt sind zu lernen und neue Fähigkeiten zu bekommen. Eine gut gelungene Symbiose, während wir auf bessere Zeiten und den Rücktritt nach Jerusalem, die wir alle kennen, warten.

Camilla Cantore