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Gemeinsam, um Syrien einen Namen und eine Zukunft zu geben. Interview mit Monsieur Abou Khazen

Giacomo Pizzi13 November 2018

“Wir sind ein bisschen um die Zukunft besorgt, aber es geht uns gut”. Die Stimme ist optimistisch, der Augenblick lebhaft. Es hat eine besondere Wirkung, der Vikar von Aleppo Monsignor Abou Khazen von dem Krieg in Syrien sprechen zu hӧren und die Wahrnehmung zu haben, dass es fast ein fernes Problem ist. „In Aleppo ist die Lage ruhiger. Die Dienstleistungen funktionieren schon und die Strom kommt für 16 Uhr pro Tag. Die Stadt ist lebendig mit dem verkehr, das die Straßen noch wieder überfüllt.“

Exzellenz, von Ihrer Ansicht scheint Aleppo, wirklich wiederzugeboren..

Wir erholen uns gerade. Ich weiß, dass 2400 Betriebe in den letzten Monaten wiedereröffnet haben. Anderen bereiten sich dafür vor. Es ist einen wichtigen Signal, auch wenn viele Evakuierten nicht zurückgekommen sind: die Arbeit ist nicht ausreichend, weil man auch Häuser wiederbilden soll.

Nach einem acht-jӓhrige Konflikt , wo sind wir jetzt ihrer Meinung nach?

Noch zwei große Problemen bleiben: die Anwesenheit der fremden Kӓmpfer (Zehntausende) und die Rolle der ausländischen in diesem Krieg verwickelten Mӓchte. Aber nach Jahren sind wie alle optimistisch und wir vertrauen, dass wir bald zu einer politischen Lӧsung ankommen werden.

Wie lang braucht man, um das Ende zu sehen?

Es gibt noch zu viele politische und wirtschaftliche Interessen im Mittelpunkt. Die ständigen internationalen Spannungen helfen dazu gar nicht. Z.B die Tatsache, dass Trump die Sanktionen gegen Iran wiederherstellt hat, wird eine negative Wirkung auf dem Konflikt und der religӧsen noch in dem Bereich lebendigen Auseinandersetzung haben.

Trotzdem haben sie gerade von einem fast unmöglichen Frieden..

Immer, indem wir ihn in dem  Alltagsleben und –Zeugnis. Wir, als christliche Menschen, versuchen die Hoffnung mitzuteilen, weil wir allen in dem Weg nach der Wiederversöhnung helfen wollen.

Gibt es besondere Signale, von was Sie gerade gezeugt haben?

Besonders gibt es einen Projekt, der aus der persönlichen Freundschaft mir der Mufti entstand. Nachdem der Kamp in Aleppo beendet war, haben wir bemerkt von den Tausende Kinder, die ausgesetzt worden waren oder die gar keine Staatbürgerschaft hatten und deren Mutter und Vater man nicht kennt. Oft sind sie von Vergewaltigungen geboren, sie sind Söhne von Dschihadisten, die furchtbarsten Zeichen, das dieser Krieg uns lässt. Kinder ohne Name, deshalb ohne Zukunft. Die NRO ATS pro Terra Sancta hat uns die nötige Finanzierung gegeben, um wieder anzufangen und hilft uns noch, genügenden Platz zu schaffen, um mehr als 2000 Kinder empfangen werden zu können. Wir arbeiten zusammen, so dass diese kleine Kinder einen Tag die gleichen Möglichkeiten von jedem anderen Kind haben könnten. Das Projekt ist tatsächlich „einen Name und eine Zukunft“ genannt.

Wie kümmert ihr um sie?

Erstens helfen wir ihnen, indem wir ihnen eine Staatbürgerschaft haben lassen, so dass sie spӓter die Schule besuchen können. Das Parlament studiert gerade ein Gesetzt ad hoc, um sie zu registrieren aber das ist gar nicht einfach. Aber es ist meiner Meinung nach sehr tröstend, dass es mindestens eine Idee für ein Gesetzt gibt, weil sonst was für eine Möglichkeit werden diese Junge haben, nachdem sie groß werden würden, wenn sie für niemanden existieren? Dann helfen wir ihnen in jedem Bedürfnis, wir haben einen psychologischen Plan und eine Aufnahme vor, so dass sie einen Tag die Trauma überwinden können, die auf ihrer Gesichter sichtbar sind.

Gibt es unter den Kindern, die ihr aufgenommen habt, eines, an das ihr euch besonders erinnert?

Seit einigen Monaten, als ich mich einem von diesem Kind genährt habe, hat er sich erschreckt. Er fürchtete jeder Mensch, er wollte mit niemanden reden und war sehr geschlossen. Als ich die Gelegenheit hatte, neben ihn für einige Minuten zu bleiben, habe ich bemerkt, dass es gar nicht lächeln konnte. Er hat begonnen das Zentrum zu besuchen und nach wenige Wochen hat er begonnen, mit den anderen zu spielen, zu sprechen und zu studieren. Vor einiger Zeit bin ich zurückgekommen, um ihn zu besuchen. Heute ist er eine ganz andere Person. Er kann endlich lächeln und ein Baby, das lächelt ist die Zukunft von Syrien.